10. Patenschaftsbericht vom 28.06.2018

heute melden wir uns wieder bei Dir, um Dich über unser Engagement in den vergangenen Monaten zu informieren. Dass wir nun bereits unseren zehnten Bericht an unsere Friedenspatinnen und -paten schicken, ist ein Grund zur Freude. Wir vergießen aber auch gleichzeitig eine Träne. Denn nach zwei Jahren beim Förderverein Frieden e.V./ Netzwerk Friedenskooperative wird Elise sich beruflich neu orientieren und ihre Stelle als Campaignerin für MACHT FRIEDEN. beenden. Es gibt aber schon eine Nachfolgerin! Als neue Friedensarbeiterin und Campaignerin haben wir in den vergangenen Wochen Kathi Müller eingearbeitet. Sie wird zukünftig für die Kampagne und das Netzwerk Friedenskooperative arbeiten. Dank einer größeren Spende für ihre Personalkosten bei der Kampagne und durch die Patenschaften kann sie sich nun mindestens bis 2019 (und hoffentlich auch darüber hinaus) mit einem Wochenumfang von 19 Stunden hauptamtlich für den Frieden einsetzen.

In den kommenden Monaten werden wir wieder verstärkt nach neuen Patinnen und Paten Ausschau halten, damit der Verein langfristig Kathis Stelle gegenfinanzieren kann und wir auch unser Ziel verwirklichen können, Marvin nach seinem Studium eine hauptamtliche Vollzeitanstellung zu ermöglichen.

Nun wollen wir Dich aber über unsere Aktivitäten der letzten Monate informieren, die wir dank Deiner und der Unterstützung vieler weiterer Patinnen und Paten umsetzen konnten.

Wir wünschen gutes Lesen!
Mit den besten Grüßen

Philipp Ingenleuf, Elise Kopper, Marvin Mendyka und Kathi Müller

 

+++ 10. Patenschaftsbericht vom 28.06.2018 +++

Kampagne „MACHT FRIEDEN. Zivile Lösungen für Syrien“: Aktionen in Berlin & Intensivierung der Lobbyarbeit

Im März beschloss der Bundestag mit knapper Mehrheit das Mandat für Syrien zu verlängern und es sogar noch auf den Irak auszuweiten. Im Vorfeld der Abstimmung waren Elise sowie Philipp vor Ort in Berlin um auf der Wiese vor dem Bundestag mit vielen Luftballons und Mitstreiter*innen eine Protestaktion auf die Beine zu stellen. Rund einen Monat nach der Abstimmung unternahmen die USA, Großbritannien und Frankreich einen Angriff auf Syrien, der, obwohl ein klarer Bruch des Völkerrechts, von der Bundesregierung gutgeheißen wurde. Wir als Kampagne konnten auf diese Entwicklung innerhalb von wenigen Stunden reagieren und eine Stellungnahme veröffentlichen. Nachdem wir in den vergangenen Jahren die nötigen Kompetenzen und personellen Ressourcen aufgebaut hatten, konnten wir dieses Mal wirklich schnell auf ein politisches Ereignis reagieren, wodurch wir überdurchschnittlich viele Menschen innerhalb der ersten 24 Stunden erreichen konnten. Besonders in den Sozialen Medien kam unsere Stellungnahme sehr gut an und wurde vielfach geteilt und positiv kommentiert.

Atomwaffen: Verbot statt Modernisierung

Große Fortschritte hat es in den vergangenen Monaten bei der von uns maßgeblich unterstützten Kampagne „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“ gegeben, für die Marvin seit Februar als Campaigner arbeitet. Seitdem im vergangenen Jahr der UN-Atomwaffenverbotsvertrag verabschiedet wurde, haben diesen bereits über 50 Staaten unterzeichnet und zehn Staaten ratifiziert. Wir arbeiten nun darauf hin, dass auch Deutschland das Atomwaffenverbot unterstützt. Dazu haben wir gemeinsam mit ICAN Deutschland und der IPPNW eine Unterschriftenaktion gestartet, welche inzwischen von 55.000 Menschen unterzeichnet wurde. Darüber hinaus sind wir auch in diesem Jahr mit einer 20-wöchigen Aktionspräsenz gegen die 20 in Büchel stationierten Atomwaffen präsent. Wie in den vergangenen Jahren haben wir uns auch selbst mit der Gruppe „Bonn goes Büchel“ an der Aktionspräsenz beteiligt. Außerdem konnte Marvin für die Kampagne die neue Online-Petition „Deutsche Bank, Commerzbank, Allianz: Don’t Bank on the Bomb!“ auf den Weg bringen. Hintergrund: Anfang des Jahres fand eine Studie heraus, dass deutsche Finanzinstitute Investitionen im Milliardenbereich in Produzent*innen von Atomwaffen tätigten. Die Petition wurde mittlerweile von 11 Organisationen und mehr als 1.200 Menschen unterzeichnet.

Ostermärsche 2018: Mehr Menschen setzen sich wieder aktiv für Frieden ein

Die Wochen und Monate vor Ostern haben wir im Bonner Büro des Netzwerk Friedenskooperative gemeinsam mit Kristian Golla wieder intensiv daran gearbeitet, dass die Ostermärsche stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden, neue Ostermärsche hinzukommen und mehr Menschen teilnehmen. Mit Erfolg! Insbesondere konnten wir neue Bestwerte bei den Zugriffen auf unsere Webseite erzielen und somit Zehntausende von Menschen erreichen und mobilisieren. Besonders in den Sozialen Medien hatten wir dank Marvins Arbeit eine hohe Reichweite. Auch in anderen Medien waren wir präsent. So wurde Philipp vom Deutschlandfunk und dem WDR interviewt. Sehr gefreut haben wir uns auch, dass die Tagesschau in ihrem Beitrag zu den Ostermärschen das Netzwerk Friedenskooperative als Quelle genannt hat: ein Zeichen dafür, dass unsere Öffentlichkeitsarbeit immer besser wird! Auch Kathi war sehr aktiv und hat im Vorfeld der Ostermärsche Kontakt mit den Veranstalter*innen aufgenommen und die Webseite gestaltet. Insgesamt konnten wir mit unserer Arbeit einen guten Teil dazu beitragen, dass zu Ostern erneut mehr Menschen auf die Straße gegangen sind, um sich gegen Krieg und für Frieden stark zu machen.

Unicorns against Uniforms: Keinen „Tag der Bundeswehr“

Der „Tag der Bundeswehr“ hat sich leider zu einem Dauerthema entwickelt. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist: Der Protest dagegen auch! An rund zehn Standorten hat es in diesem Jahr wieder Protest gegen die Militärpropaganda gegeben. Wir waren in Bonn mit den „Unicorns against Uniforms“ dabei.

Abrüsten statt aufrüsten – eine neue Abrüstungsbewegung entwickelt sich

Der erst im Herbst 2017 gestartete Aufruf „abrüsten statt aufrüsten“ zählt inzwischen schon fast 60.000 Unterzeichner*innen. Ein großer Erfolg, der zeigt, dass viele Menschen nicht akzeptieren wollen, dass Geld für Rüstungsausgaben verbrannt wird, statt es in soziale Belange, Umwelt oder Bildung zu investieren. Mitte Juni lud der Arbeitsausschuss der Initiative, dem auch Philipp angehört, zu einem Treffen in Frankfurt ein. Bei diesem wurde über die Aktivitäten bis zum Jahresende beraten. Dabei wurde beschlossen, dass mit dem 1. September, dem Antikriegstag, eine Aktionsphase starten soll, um in den kommenden Monaten die wichtige Grenze von 100.000 Unterschriften zu erreichen. Auch das Thema Lobbyarbeit wird eine wichtige Rolle spielen, bei der sich besonders Philipp einbringen wird. Wir dürfen gespannt sein, wie sich die Initiative weiterentwickelt. Sehr positiv ist, dass sich auch die Gewerkschaften einbringen und engagieren. 100.000 Unterschriften zu sammeln ist im Bereich des Möglichen und wäre ein starkes Zeichen an die Politik, dass wir ihre Aufrüstungspläne und Milliardenausgaben für neue Drohnen und Co nicht mittragen werden.

Und zum Schluss ein notwendiges PS zum Datenschutz:

Sicherlich habt auch Ihr eine Vielzahl von Emails bekommen, die Euch über die neue Datenschutzverordnung (DSGVO) informiert haben. Auch Philipp musste für den Verein, das Netzwerk Friedenskooperative und die verschiedenen Kampagnen dahingehend aktiv werden und hat unsere Datenschutzerklärung umfassend aktualisiert und dem neuen EU-Recht angepasst. Wir möchten Dich deshalb an dieser Stelle darauf hinweisen, dass Du Dich vom Erhalt dieses Patenschaftsberichts jederzeit abmelden kannst. Dafür reicht eine kurze Email mit dem Betreff „Abmeldung Patenschaftsbericht“ an p.ingenleufatfriedenskooperative.de. Weitere Informationen zum Datenschutz findest Du unter: http://www.friedensarbeiterin.de/datenschutz